Dem Osten zugewandt....
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Referent und ThemaDr. Michael Schippan, geboren 1955 in Erfurt, ist als Historiker für Russische und Neuere Geschichte Mitglied der Leibniz-Sozietät (Akademie der Wissenschaften) zu Berlin. Nach seinem Studium der Geschichtswissenschaften in Berlin und einer Teilaspirantur an der Staatlichen Lomonossow-Universität in Moskau war er Redakteur der „Zeitschrift für Geschichtswissenschaft", wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Akademie der Wissenschaften, der Freien Universität Berlin, des Internationalen Forschungszentrums für Europäische Aufklärung in Potsdam sowie an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Von seinen Buchpublikationen sind die Monographien ,Zar Peter I. in Deutschland 1697-1717" (russisch, St. Petersburg 2022), „Wolgadeutsche" (1992), „Die Einführung der Kollegien in Russland zur Zeit Peters I." (1996), „Das Russlandtagebuch des Engelbert Kaempfer 1683" (2003) und „Die Aufklärung in Russland im 18. Jahrhundert" (2012) zu nennen. In der Johann-Gottfried-Herder-Bibliothek Siegerland e.V. trat Michael Schippan 1994, 1998 und 2003 mit Vorträgen auf und publizierte in deren Schriftenreihe: „Zwei Romane Jung-Stillings in Russland: .Theobald oder die Schwärmer' und ,Das Heimweh' (Siegen 2000).Vom Siegerland bis in den Ural - Georg Wilhelm von Henning und Vasilij Tatishchev als Gründer Ekaterinburgs 1723-2023.Vor nahezu 300 Jahren, am 7./18. November 1723, gründeten der aus dem Siegerland stammende Offizier und Bergbaufachmann Georg Wilhelm von Henning (1676-1750) sowie der Geograph und Historiker Vasilij Nikitic Tatiscev (1686-1750), beide enge Helfer und Vertraute Zar Peters I., die Fabrikstadt Ekaterinburg im Ural. Benannt nach der zweiten Gemahlin des Herrschers, Ekaterina Alek-seevna (1725-1727 Kaiserin von Russland), lag diese Gründung 40 Kilometer östlich der Trennlinie zwischen Europa und Asien und an der ersten großen West-Ost-Achse Russlands von Moskau nach Sibirien. Den Kern der neuen Siedlung bildeten eine Eisenhütte und weitere metallurgische Betriebe, die wichtig für die Versorgung der russischen Armee wurden.Die Millionenstadt Ekaterinburg ist heute die viertgrößte Metropole der Russländischen Föderation.Dem Vortrag des Autors, der wissenschaftliche Verbindungen mit Kollegen der Staatlichen Universität Ekaterinburg unterhält, liegen neuere russischsprachige Quelleneditionen und Studien über Henning und Tatiscev zugrunde. Vergegenwärtigt man sich die Traditionen der deutsch-russischen wissenschaftlichen und Handelsbeziehungen, zu denen der Besuch Alexanders von Humboldt in Ekaterinburg 1829 gehörte, ist man entsetzt über den unermesslichen Schaden, den die Entfesselung des Angriffskrieges Vladimir Putins gegen die Ukraine am 22. Februar 2022 für das Zusammenleben der Völker anrichtet.Weitere Informationen zum Referenten und Vortrag
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